Immer wenn eine neue Generation Konsolen erscheint, wird der Tod des PC proklamiert. Aber wieso ist der PC als Spielplattform nicht unter zu bekommen? Warum hält sich der PC, als zugegeben teure (sofern man neueste Spiele spielen will) Plattform, so beständig?
Ich versuche hier ein paar Hauptgründe zu erörtern, warum der PC in absehbarer Zeit nicht untergehen wird, obschon sich immer mehr grosse Publisher auf die Konsolen konzentriert. Ihre Beweggründe dafür sind klar: die Kopierproblematik beim PC.
Punkt 1: Genres
Es ist seit jeher so und bleibt wohl so, es gibt Spielegenres die auf einer Plattform mehr vertreten sind als auf einer anderen. Zwar sind die Unterschiede heute geringer den früher, jedoch immer noch vorhanden. Unbestritten ist der PC immer noch die Plattform wenn es um Online Rollenspiele wie „World of Warcraft“ und Konsorte geht. Hier fehlt den meisten Konsolen eben immer noch die Festplatte, denn ohne die ist ein Online Rollenspiel technisch nur schwer zu realisieren. Auch ist Online Gaming bei den Konsolen erst mit der ersten Xbox so richtig in Fahrt gekommen. Zwar haben schon vor Microsoft Nintendo wie SEGA Gehversuche bzg. Online Angebote gemacht, aber auf breiter Masse durchsetzen konnte ihre Konzepte sich nicht. Ein weiteres Genre dass man zwar auf Konsole vorfindet, aber immer noch eine starke Vorherrschaft beim PC geniesst, sind Egoshooter. Vorallem wenn es ums Online Gaming geht kommt kaum jemand an Titeln wie „Counter Strike“ vorbei. Strategiespiele und Simulationen sind ebenfalls so gut wie nur auf dem PC vorzufinden. Gründe dafür werden weiter unten genauer erläutert. Des weiteren gibts ein weiterer grosser Vorteil der Offenheit des PCs: PC sind zu PCs kompatibel und es gibt nicht irgendwelche Exklusivtitel wie bei den Konsolen. Auch sind Peripheriegeräte wie Lenkräder etc. immer kompatibel. Bei den Konsolen geht das wenn überhaupt nur mühsam durch irgendwelche Adapter von Drittherstellern (PS2 Pad an Xbox oder umgekehrt).
Punkt 2: Weitere Nutzbarkeit
Da der PC logischerweise mehr als nur Spiele bietet, findet man heute in der westlichen Welt auch in fast jedem zweiten Haushalt einen vor. Heute stehen Dienste und Angebote vorallem rund ums Internet im Vordergrund bei den Privatanwendern (E-Banking, Online Shoppen, Chatten usw.). Diese Aspekte zeigen auch warum der PC nie als Spielplattform verschwinden wird. Denn er ist die meistverbreiteste Spielplattform der Welt (weil man auf ihm eben auch immer auch spielen wird können). Sein eben schon vorhanden sein, ist die beste Möglichkeit auch am meisten Kunden als Spielentwickler anzutreffen. Des weiteren ist der PC eine offene Plattform ohne grosse Lizenskosten (anders bei den Konsolen) was ihn vorallem für Entwickler mit kleinen Budgets interessant macht oder für Hobby Entwickler (siehe auch nächsten Punkt).
Punkt 3: Modifikationen bei den Spielen
Eigentlich gehört das schon fast unter Punkt 2: weitere Nutzbarkeit. Wer ein ambitionierter PC Spieler ist, weiss wovon ich spreche, wenn ich sage, die Konsolenspiele bieten nur ein Bruchteil dessen was PC Spiele mit entsprechendem Fan Unterstützung bieten. Da eben nicht wenige der PC Spieler auch versierter Programmierer oder andere kreative Köpfe sind, entwickeln Sie zu ihrem Lieblingsspiel, dank entsprechenden Tools die die Entwickler zur Verfügungs stellen, neue Inhalte. Ob neue Welten, neue Spielabschnitte bis hin zu komplett neu gestalteten Modifikationen findet man alles vor. Und teilweise in einer unüberschaubaren Menge, so dass jeder etwas für sich findet. Zudem sind diese Inhalte (zumindest die meisten) vollkommen gratis und bieten dennoch einen enormen Mehrwert der den Spass am Spiel um ein vielfaches verlängern und vergrössern. Zudem gibts auch diverse Gratisspiele aus dem Internet.
Punkt 4: Fortschritt durch Technik
Wann immer neue IT-Technologien auf den Markt kommen, als erstes findet man sie im PC vor. Egal ob neue Speichermedien (selbst Blu-Ray war vor der Playstation 3 bereits auf Sony PCs vorzufinden), neue Informationstechnologien (Internetverbindung, Internettelefonie, Messenger usw.), Hardware (Dualcore CPUs, neue Grafikprozessoren, neuer Speicher wie Harddisk mit Flash) der PC war immer das erste Gerät bei dem es in breiter Masse verfügbar war und ist. Für technische Ethusiasten ist der PC ein El Dorado! Der PC ist also immer NextGen ready, wenn die Portemonaie stimmt.
Punkt 5: Aufrüstbarkeit
Und damit kommen wieder direkt zum näcshten Punkt. Dieser Bastelfreaks die Technik mögen lieben den PC, weil er in unendlicher Vielfalt erweiterbar und aufrüstbar ist. Somit nie veraltet sondern stetig sich weiterentwickelt. Klar das kostet Geld, aber ist es sein Hobby, ist Geld eh zweitrangig. Dafür hat man auch immer den aktuellen Stand der Technik, und das sieht man den Blockbustern unter den PC Spielen auch an. Als man bei Konsolen von HD-Gaming anfing zu reden, entlockte dies bei den PC Gamern nur ein müdes Lächeln, spielten sie doch schon seit Jahren auf entsprechend hohen Auflösungen, die entsprechend auch die Details zum Vorschein eines Spiels brachten. Mehr Details und besere Bildqualität wird der PC Spieler wohl immer geniessen, gegenüber den reinen Konsolenspieler.
Punkt 6: Bedienbarkeit
Zwar sagen viele Leute die Bedienbarkeit einer Konsole sei besser als ein PC, der durch Updates, Inkompatiblität der Software zur Hardware nervt. Bei der Konsole gilt das Prinzip: einschieben und losspielen. Dennoch sind viele Vorurteile inzwischen überholt, nicht zuletzt weil heutige Konsolen vom Konzept her heute immer mehr den PC angeglichen werden, und nicht umgekehrt. Multimediafähigkeit und Internetanbindung machen es nötig. Die Maus ist aber bis heute eines der einfachsten Eingabemitteln, dass jeder innert Kürze beherrscht und versteht. Grad bei Spielegenres wie Strategiespielen und Egoshootern ist ihre Präzision und Handhabung von grossen Vorteil. Weshalb ich es bis heute nicht verstehe, wieso Konsolenhersteller die Maus so verteufeln. Nicht wenige Gelegenheitsspieler (die wirtschaftlich immer mehr zu einem wichtigen Faktor werden) können mit einem Pad keinen Shooter bedienen bzw. sich damit nicht anfreunden.
Punkt 7: Community
Als LAN Organisator kann ich nur betonen wie wichtig eine entsprechend engagierte Community sein kann. Zusammen mit dem E-Sport hat diese das Spielen auch auf ein neues Niveau gebracht, das man sich vor 10 Jahren noch kaum vorstellen hätte können (damals begann es etwa). Nachdem die heimischen Konsolen die Spielhallen in Europa zum Ruin getrieben haben, und man nun zu Hause (oft alleine) spielte, vermissten grad sozial verbundene Spieler diese Treffpunkte. Das Internet schliesslich bot eine Alternative, aber war immer noch sehr anonym und daher nicht wirklich zufriedenstellend. Daraus gebar die LAN Party Szene, und mit ihr die E-Sportszene und damit die Kommerzialisierung auf ganzer Linie, was aber eben auch zu Gesprächsstoff in der Öffentlichkeit sorgte, und das Spielen populärer machte.
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