Jeder PC Gamer kennt den Begriff FOV: Field of view. Warum ist der Begriff wichtig und was bedeutet er? Nun zu Deutsch meint es simpel das Sichtfeld. Dieses ist massgeblich der Bereich des Sichtfeldes der abgedeckt wird und daher in einer Winkelzahl angegeben wird.
So kann man fast bei jedem PC Spiel diesen anpassen. Unter anderem deshalb weil PC Monitore verschiedene Bildformate kennen. Früher war es beim TV wie beim PC das 4:3 Format, heute ist es meist das 16:9 Format. Dazwischen gab es lange Zeit bei den Monitoren das 16:10 Format. Das Kino aber kennt seit den 50er Jahren das sogenannten Cinema Scope und entspricht dem heutigen 21:9 Format. Genau ein solches Bildformat hat auch mein aktueller 35″ Monitor. Der eigentliche Grund für diesen Beitrag war eine Provokation von Seiten eines Konsolenspielers, ich hätte ja lächerlich kleines Bild und würde nicht das geniale Bilderlebnis haben wie er mit seinem 75″ TV und 4K Auflösung (3880×2160). Aber ist dem so?
Was ist also an einem „cineastischen Erlebnis“ wirklich ausschlaggebend? Wie gross das Display ist, wie hoch seine Auflösung ist? Teil sicher, ja. Aber das wirklich ausschlaggebende ist eben das Sichtfeld. Wie viel von meinem Sichtfeld wird durch Bild abgedeckt. Und wenn man das richtigerweise berücksichtigt, dann relativiert sich so einiges. Denn schlussendlich ist nicht die pure Pixelzahl wichtig, sondern die Pixeldichte und wie weit ich davon weg sitze.
Hier die Ausgangslage für die Grafik unten:
Mein Monitor: 35″, Auflösung 3440×1440, Bildbreite 81cm
Der TV: 75″, Auflösung 3880×2160, Bildbreite 166cm
Ich sitze wenn ich gemütlich zurück lehne gut 80cm weit von meinem Monitor weg, welcher ein effektive Bildbreite von 81cm hat. Nun ist schlicht der Winkel der sich daraus ergibt ausschlaggebend und wie die Pixeldichte bei welchem Abstand ist.
Beim ersten Schaubild sieht man genau diese Ausgangssituation. Demnach darf man für dasselbe Sichtfeld nur 1.6m vom 75″ TV weg sitzen. Wer tut das? Selbst ich sitze gut 2m von meinem 40″ TV weg welcher unmittelbar neben meinem PC steht. Schaubild 2 zeigt die Situation umgekehrt. Was passiert wenn man mal von üblichen 3m Distanz ausgeht von denen man von so einem TV wirklich weg sitzt für eine Monitorgrösse heraus bei meinen normalen Sitzabstand von 80cm? Man kommt auf einen mickrigen 20″ Monitor. Etwas was die meisten zuletzt vor 15 Jahren genutzt hat. Will man nun wissen was für ein Kaliber TV man nehmen müsste (siehe letztes Bild) um auf dasselbe Sichtfeld wie ich mit meinem Monitor zu kommen, dann kommt man eher auf eine Beamer Installation. Denn 3m Bildbreite bietet zur Zeit kein TV Hersteller. Mein Kollege hatte so eine Beamer-Installation und das war wirklich Kino Feeling pur. Bzg. Pixeldichte kann man grob überschlagen sagen: sitzt du doppelt so weit weg (ist bei meinem Vergleich beim TV der Fall) reicht die halbe Pixeldichte wie beim Vergleichsobjekt. Wie man sehen kann ist das ungefähr auch der Fall bei meinem Vergleich.
Fazit: Es braucht als Gamer wirklich viel wenn man ein aktuellen Gaming Monitor an einer TV Installation bzg. Sichtfeld gleich ziehen will. Bevor aber überhaupt die Chance besteht hier wirklich dem PC Gaming ein Rang abzulaufen, macht Nvidia demnächst ein Strich durch die Rechnung: Sie werden kommenden Herbst ein 65″ BFGD (Big fucking Gamer Display) Monitor für Gamer lancieren inklusive G-Sync, HDR und sicher 1000nits Helligkeit die es für richtiges HDR braucht. Mal abwarten was der Spass kosten wird. Alternativ kann man es wie mein Bruder machen: ein TV als Monitor verwenden, funktioniert tadellos. Man kann also an einem 35″ Monitor meiner Klasse am Bürotisch sitzen oder man kann 1.6m von einem 75″ TV in einer Couch sitzen, das Ergebnis ist dasselbe. Wie man sitzt und spielt ist rein eine Sache der Vorliebe.
Hier meine Excel Kalkulation dafür:
Schreibe einen Kommentar