Review Prey

Was darf man von einem Spiel erwarten für das man sich fast 10 Jahre Bedenkzeit genommen hat? Wie ich finde jede Menge. Prey wurde 1997 bereits vorgestellt und von vielen Fans sehnlichst erwartet, denn die Hintergrundstory und der Spielort hörten sich nach etwas an, was man so noch nicht gesehen hat. Dann wurde es Stil um den Shooter und irgendwann kam die Meldung, das Projekt sei vorerst auf Eis gelegt worden (es folgte Duke Nulem Forever, welches heute den Inbegriff für Vaporware wurde). 3DRealms hatte mit Duke Nukem bewiesen dass sie Komik, Action und Innovation in einem Shooter vereinen kann. Aber nach den vielen Verschiebungen hätte niemand mehr wohl mit Prey wirklich gerechnet. Nun ist er aber doch Realität geworden, und wie. Dazu aber gleich mehr.

Story

Wie muss man sich das Leben eines heutigen amerikanischen Indianers vorstellen? Baugerüst bei Wolkenkratzer oder besoffen im Reservat herum hängen und selbst Gemachtes an Touristen verkaufen. Klischees die jedem sofort in den Sinn kommen. Das mit dem Reservat wird von den Prey Machern aufgegriffen. Die ganze Story beginnt im Klo einer Bar im örtlichen Indianerreservat. Unser Hauptcharakter Tommy ist Cherokee und will seine Freundin dazu überreden das Reservat zu verlassen. Der ewig weise Grossvater der immer ein guten Rat zur Hand hat, darf natürlich auch nicht fehlen. Was danach folgt, erinnert stark an „žPer Anhalter durch die Galaxie“: Entführung durch Aliens, die die Menschheit auslöschen wollen und der epische Kampf gegen sie. Die Story aber zieht trotz ihrer eigentlich einfach Linie in seinen Bann. Dramatik die aufkommt, wenn Tommy nur getrieben von der Liebe zu seiner Freundin durch die Dyson Sphäre* eilt und sie ein paar mal nur um Haaresbreite wieder verliert ist unvergleichlich gut.

Ambiente

Die Umgebung erinnert stark an Doom 3. Wer bös sein will kann behaupten man habe Doom 3 genommen, das ganze etwas modifiziert und so auf den Markt geworfen. Dazu kommt die Klasse Grafik die plastisch und gelungen wirkt, die bombastische Sound Untermalung samt Aha-Effekt. Doch man täte Prey schlecht es so vereinfacht zu umschreiben. Die Portal und Gravitationsspiele die intensiv genutzt werden, bringen interessante Aspekte ins Spiel. Man könnte bös sein, und sagen, die bisherigen Shooter hätten die dritte Dimension nur zu Hälfte genutzt. Die Levels sind abwechslungsreich gestaltet (um vieles mehr als es bei Doom 3 der Fall war) und bieten immer wieder Abschnitte mit Rätsel wo die genannten Gravitationsspiele zum Zuge kommen.

Spielgeschehen

Prey ist ein Shooter, daran ändern Story und die innovativen Möglichkeiten die mit Portalen und Gravitation Änderungen nichts. Es wird geballert bis der letzte Alien keuchend um fällt. Das Gegner-Repertoire ist aber bescheiden und beschränkt sich auf stereotypiere Arten wie man sie von bisherigen Spielen kennt. Ihre Intelligenz scheinen sie auch an der Garderobe abgegeben zu haben. Sie agieren höchstens mit Ausweichmanöver wie man es von Doom 3 kennt. Devise: Frontalangriff, zumal man nicht im eigentlichen Sinne sterben kann. Dennoch machen die Kämpfe Spass, sind fair und abwechslungsreich, dank auch den Waffen. Zwar bietet Prey nur 7 Waffen (inkl. Zweitschussmodi), die unterscheiden sich aber dafür auch massgeblich voneinander und ergänzen sich gut.

Wenn man seine Lebensenergie verloren hat, kommt man in eine Art geistige Sphäre wo man sich wieder auflädt um dann wieder von den Toten aufzustehen. Damit wären wir noch bei einem weiteren Feature (was aber schon bei anderen Shooter da gewesen ist) dem „žSpirit Walk“. Man kann jederzeit sofern man genügend spirituelle Energie in sich hat (die man von den toten Gegner bekommt) seinen Körper verlassen und als Geist herum wandern, der unter anderem Energieschranken gefahrlos durchlaufen kann. Oft wird es auch genutzt um zwei Handlungen in kurzer Zeit zu tätigen die örtlich für einen einzelnen Charakter zu weit auseinander liegen. Diese Fähigkeit kommt meines Erachtens zu wenig zum Zug.

Weitere Aspekte die noch der Erwähnung bedürfen sind die Flüge in einem Raumschiff. Mehr oder weniger aber durch lineare Tunnels, wenn auch etwas weitläufiger. Überhaupt sind zwar die Levels abwechslungsreich gestaltet, mit aber immer etwa demselben Textur Set, aber sie sind absolut linear abzulaufen.

Fazit:

Prey bietet 7 bis 10 Stunden puren Spielspass den man so schnell nicht vergessen wird. Prey hat meine Erwartungen erfüllt und es bleibt nur noch zu sagen: Wartet unbedingt den Abspann ab, am Schluss wartet eine Überraschung auf euch.


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