Watch Dogs Review

Es ist wohl das lang ersehntest und meist gehypte Spiel von Ubisoft seit langem. Die Verkaufszahl von 4 Millionen innert einer Woche sprechen für sich. Doch wird die neue Franchise Watch Dogs den Erwartungen auch gerecht?

Die Welt

Watch Dogs spielt in einem nach gebauten Chicago und das äusserst detailliert. Chicago ist eine gute Wahl, weil es an einem See liegt und einige Kanäle und Flüsse bietet. 1:1 Nachbildung ist es zwar nicht wie ihr anhand der Weltkarte des Spiels im Vergleich zur Google Earth Abbildung sehen könnt.

Worldmap
Welktarte von Watch Dogs
google-earth
Original Chicago bei Google Earth

Aber man hat die herausragendsten Charakteristika der Stadt übernommen. Openworld Spiele gibt es inzwischen viele, aber nur wenige haben so eine lebendige Welt gezeigt wie Klassenprimus Grand Theft Auto (GTA). Einerseits ist ja Watch Dogs eine neue Franchise, aber man merkt die Erfahrung die Ubisoft mit Assasins Creed bzg. offene Welten gemacht hat. Und das ist positiv, denn hier genau scheitern Konkurrenten immer wieder, nicht nur eine gewisse Grösse einer Welt zu bieten, sondern sie auch mit interessanten Inhalt zu füllen.

So kann man viele Passanten abhören und merkt ihre Beziehungen untereinander. Deren Verhalten ist äusserst realistisch, wie so kleine Details, dass sie plötzlich wenn man ihre Nähe tritt das Telefongespräch vorzeitig beenden, und den Pappbecher Kaffee vom Dach des nebenstehenden Autos packen und eiligst an einem vorbei davon laufen, mit einem sichtlich kritischen Blick. Solche Details sind es, die einem immer wieder zum Verblüffen bringen. Es gibt auch Gebäude in die man hinein kann, wie Kaffees, Bars, Strippclubs etc. Dort kann man sich dann auch an Minispielchen wie Wettsaufen probieren.

Die Geschichte

Die Geschichte ist äusserst temporeich und man identifiziert sich mit dem Hauptcharakter Aiden Pearce wirklich. Hier hat Ubisoft wirklich gute Arbeit geleistet. Eurer Charakter ist ein Hacker, der gewissen Leuten bei einem Auftrag auf die Füsse getreten ist. Man hat euer Familie zugesetzt und nun versucht ihr heraus zu finden, wer dahinter steckt und warum man versucht euch um zu bringen. Es gibt verschiedene Hauptprotagonisten wie euer Partner Jordi Chin, oder aber eben Kontrahenten die ihr auch mehr als in nur einem Auftrag antrifft. Die Charakter sind äusserst glaubwürdig gestaltet und wirklich Unikate. Das trifft aber nicht auf die Masse der Gegner an die als Wachleute und bezahlte Schläger euch entgegen gestellt wird. Schlussendlich bietet das Spiel zwar unglaubliche Variation an Gesichter auch bei den Passenten etc. aber von Fern wirken die Gegner doch wie Massenware und man macht sich nicht wirklich moralische Vorwürfe diese einfach über den Haufen zu schiessen. Was schade ist, denn eigentlich bietet das Spiel ein System welches genau das versucht zu berücksichtigen.

 

Grob umrissen geht es in dem Milieu in welchem ihr euch bewegt nicht um Drogen, Waffen und dergleichen, sondern um Hacker, Informationen und Menschenhandel. Damit umschreibt das Spiel einen moderneren Kriminellen und sein Umfeld als es zum Beispiel GTA tut. In Chicago von Watch Dogs wurde ein zentrales Überwachungssystem für die Stadt installiert, das CTOS. Die sogenannte intelligente Stadt die alles sieht und überwacht ist geboren. Ihr hackt dieses und nutzt dessen Informationen um an Geld und Hintermänner zu kommen.

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Menschenhandel bei Watch Dogs

Die Spielmechanik

In einer offenen Welt kann man viel anstellen. So auch bei Watch Dogs. Viele Spielelemente hat Ubisoft  von seinen anderen Frachisen wie Assasins Creed oder Splinter Cell übernommen. Und genau hier würde ich die Schnittmenge festlegen: Watch Dogs ist ein Assasins Creed in der Moderne gepaart mit vielen Elementen aus Splinter Cell. Einerseits gilt es Wege in Gebäude oder an Funktürme zu finden mit Kletterpartien, wobei es nicht diese dynamischen Möglichkeiten eines Assasins Creed bietet, anderseits sind viele Sachen wie die Nutzung von Kameras, das schiessen und das Deckungssystem von Splinter Cell übernommen worden. Viele Gadgets die man nutzen kann, erinnern einem an Splinter Cell. Kritiker könnten auch ein Vergleich zum letzten Batman Spiel heran ziehen, wobei jenes keine so grosse und lebendige Stadt bietet und für mich genau eines der Negativbeispiele, obschon es kein schlechtes Spiel ist.

Als Hacker verdient ihr Geld damit, dass ihr zuerst das CTOS infiltriert, dann dessen Überwachungssystem nutzt um die Bevölkerung zu beobachten und ihre Telefone und damit Konten etc. zu hacken. Mit dem Geld könnt ihr in Shops auf der gesamten Stadt verteilt Waffen kaufen, Herstellteile für Hackingzubehör und Sprengsätze oder Klamotten. Autos könnt ihr via Smartphone Menu bestellen und kaufen. Es bietet also ein Autolieferdienst wie man es von Saints Row schon kennt, was das Autostehlen (elementares Element bei GTA) unnötig in ruhigen Zeiten macht. Dieses Menu bietet auch den schnellen Zugang zu Minispielchen (auf welche ich noch zu sprechen komme), Mediahub wo man sich die Musiklist fürs Auto zusammenstellen kann usw.

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Smartphone Menu

Was man immer bei all seinen Handlungen bedenken sollte: zieht man einfach eine Waffe in aller Öffentlichkeit oder zerrt einen Bürger aus seinem Auto, sind die sehr schnell darin die Polizei zu rufen. Des weiteren hat euer Handeln Einfluss auf den Ruf in der Bevölkerung. So könnt ihr Vebrechen durch das CTOS frühzeitig erkennen und euch dazu entscheiden, diese zu verhindern. Ebenso könnt ihr Polizisten wenn es nicht anders geht, anstatt über den Haufen zu schiessen im Nahkampf mit dem Schlagstock ausnocken. Handelt ihr vernünftig wird euer Ruf eher in Richtung Robin Hood, Rächer für die Gerechtigkeit bei der Bevölkerung gehen. Wenn ihr aber wild um euch ballert ohne Rücksicht auf Verluste, sprich Kollateralschäden bei der Zivilbevölkerung in Kauf nehmt, andauernd Shops überfallt und ein Haufen Leichen hinterlässt, dann wird es immer wahrscheinlicher dass die Bevölkerung bei der blossen Sichtung von euch schon die Polizei ruft.

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Es gibt eine Hauptgeschichte wo die Handlung voran getrieben wird und es gibt diverse Nebenmissionen bzw. Tätigkeiten denen ihr nachgehen könnt. Ua. gibt es ein paar Minispielchen wo ihr eine Art Augment Reality Handyspiel spielt. Eine Art 3D Space Invaders. Daneben gibt es auch sogenannte virtuelle Trips. Auf alle einzelnen will ich nun nicht eingehen, gefallen hat mir vor allem diese wo ihr als riesengrosse Panzerspinne unter Zeitdruck möglichst viel Schaden bzw. gewisse Abschüsse liefern müsst.

Bei allem was ihr tut, verbessert ihr ein recht umfangreichen Fähigkeitsbaum, bei Minispielchen etc. sogar seperate nur für diese geltenden. Das ist echt gut gemacht und etwa so umfangreich wie man es von Skyrim und Konsorte kennt. Allen voran könnt ihr dort neue hackbare Hindernisse freischalten wie Aufziehbrücken, ausfahrbare Pfeiler oder Krallen oder gar unter der Strasse explodierende Dampfrohre des Fernwärmenetzwerk. Damit könnt ihr Verfolger wie Polizei oder Söldnerhorden im Auto gut abhängen. Es gibt aber auch die Möglichkeit Ausrüstungsgegenstände der Gegner zu hacken, wie ihr Headset, Sprengsätze oder die Elektrik des Helikopters usw.

Als Fortbewegungsmittel stehen euch Fahrzeuge (PW, LKW), Motorräder und Boote zur Verfügung. Die Auswahl an Autos ist wirklich gross. Auch bei den Motorrädern stehen Chopper, Strasenversion wie Offroader zur Verfügung. Was ich vermisse sind so Sachen wie Jet-Skis oder Helikopter. Ok, das mit dem Helikopter kann ich noch verschmerzen, zumal ja nicht jeder Bürger einfach so ein Ding fliegen kann. Es kommt dem Realismus zu Gute.

Bei den Waffen stehen euch die üblich Verdächtigen zur Verfügung. Ihr habt vier Waffenslots und vier Gadgetslots. Die vier Waffenslots sind nach Waffentypen fixiert. In einem habt ihr Pistolen und Mini-Uzi, in einem Sturmgewehre, in einem Schrottflinten und ein Slot ist eine für den Rest wie Snippergewehre und Granatenwerfer. Bei den Gadgets sind die Slots nicht fix zugeteilt und ihr könnt jedes Gadget in jeden Slot werfen. Dort stehen euch EMP Waffen um el. Störungen auszulösen bis zum kompletten kurzfristigen Blackout oder aber verschiedene Sprengkörper. Handgranaten und unkonventionelle Sprengvorrichtungen (USV). Die einen könnt ihr manuell auslösen, die andern reagieren auf Annährung, wobei ihr aufpassen müsst, die Dinger können nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden (realistisch eben).

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Waffenrad

Die Technik

Die Technik ist wirklich auf der Höhe der Zeit. So bietet Watch Dogs ein vollständigen Tag und Nachtwechsel inklusiv damit ändernden Verkehrsaufkommen sowie ein dynamisches Wettersystem. Das Gesamtbild stimmt, es gibt hin und da auch mal Texturen die man sich in besserer Qualität gewünscht hätte, selbst in der Ultra Einstellungen. Was unglaublich realistisch ist, ist das Beleuchtungssystem von Watch Dogs. Das merkt man vor allem bei Tageszeiten und Wetter die diffuses Licht erzeugen. Ein besseres Beleuchtungssystem habe ich nur bei Arma 3 gesehen bis jetzt. Die Gesichter und die Animationen sind unglaublich gut und geschmeidig. Das Spiel nutzt DX11 Technik und moderne Hardware. Vier Kerne CPU ist Pflicht, ebenso sollte man bei den RAM nicht sparen.

Es wird überall berichtet, dass die PC Version nicht richtig laufen würde. Ich kann das persönlich nicht bestätigen. Ich spiele auf WQHD (2560×1440) mit einer Titan als Grafikkarte sowie einem i7 3770K (4x 3.5GHz plus SMT). Installiert ist Watch Dogs nicht mal auf einer SSD sondern einem Raid 0 von zwei Western Digital 2TB Green Edition. Ich habe dabei alles auf ultra bis auf die Schatten. Und ich habe das Motion Blur abgeschalten. Bei Filtering setze ich ausnahmsweise auf TXAA (2x) anstelle von Multisampling oder gar Supersampling. Multi- oder Supersampling liegt zur Zeit nicht drin, bzw. kann ich es nicht empfehlen. Damit spiele ich mit einer Performance zwischen 35 bis 55 FPS und kann auch während den Autofahrten keinerlei Ruckler feststellen.

Was man klar sagen muss: wer Watch Dogs in seiner voller Grafikprach bei 1080p geniessen will, braucht eine Grafikkarte mit mindestens 3GB VRAM. Bei mir mit WQHD ist die VRAM Auslastung bei 3.5 bis 4GB. Zudem wird empfohlen, sofern vorhanden, dass Spiel auf einer SSD zu installieren.

Fazit

Ich habe bis auf die allerletzte Mission das Spiel durch. Die letzte Mission ist wirklich bockschwer und schon fast frustrierend. Der Rest war eher einfach, wobei ich auf Standard Schwierigkeit und nicht realistisch gespielt habe.

Mit Freunden habe ich auch den Multiplayer schon angeschaut. Haut mich jetzt nicht um, sind mehr Alibi Übung als wirklich eine Bereicherung.Ihr könnt einerseits ein Freispiel spielen, wobei ihr dort in erster Linie einfach die Polizei ärgern könnt, aber keine Mission spielen. Es gibt aber auch Onlinespielmodi wo ihr gegeneinander antritt. Dort habe ich nur einen getestet, wo ihr ein Aktenkoffer sichern und hacken müsst. Wie gesagt, hier steckt noch viel Potential und es scheint so, als hätte der Multiplayer nicht hohe Priorität bei der Entwicklung genossen. Hier ist GTA 5 mit seinem Onlinemodus das krasse Gegenteil. Denn der ist fast besser als seine Kampagne, meines Erachtens.

Watch Dogs überzeugt als neue Franchise durch und durch. Man darf nicht vergessen, andere Openworld Spiele sind auch nicht von Anbeginn mit allen Features ausgetatet gewesen die sie heute bieten. Gerade GTA 5 hat ja die Kritik mit mangelnder Abwechslung wieder gut gemacht und ist eher ein Nachfolger von San Andreas als seinem direkten Vorgänger. Da Ubisoft noch einige DLC bringen wird, wird hier sicher auch noch das eine oder andere nachgeliefert. Ich jedenfalls habe mein Spass mit Watch Dogs und werde es wohl noch viele Stunden spielen. Ich bin sicher schon über 20 Stunden unterwegs, bei der letzten Mission und habe mich eigentlich auf die Hauptstory bis jetzt konzentriert. Jetzt erst werde ich dann mal noch die vielen Nebenmissionen genauer anschauen und so mein miesen Ruf bei der Bevölkerung wieder aufbessern.

Ein paar Tipps

  •  Ich würde mich zum Anfang bei den Fähigkeiten auf die hackbaren Hindernisse für die Flucht konzentrieren. Ihr seid viel mit dem Auto unterwegs und viel auf der Flucht. Jede Möglichkeit eure Verfolger auszuschalten, werdet ihr brauchen.
  • Kauft zu Beginn keine Waffen. Jede Waffe die ihr aufnehmt, habt ihr ab dann automatisch im Inventar, für immer.
  • Munition kaufen ist so gut wie nicht nötig
  • Spielt nicht zu sehr wie ich wie ein Rambo. Später werdet ihr froh darüber sein.
  • Hackt als erstes alle CTOS Türme. Es war das erste was ich gemacht hatte und es bringt seine Vorteile.
  • Die Schnellboote sind die beste Möglichkeit der Polizei zu entkommen.

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Kommentare

6 Antworten zu „Watch Dogs Review“

  1. Avatar von Missingno.
    Missingno.

    Ich bin ja etwas skeptisch was Watch Dogs angeht. Anfangs war ich interessiert, aber dann wurde es mir doch zu overhypt. Ich werde vermutlich mal auf die Wii-U-Version warten und dann entscheiden, ob ich es kaufe. Eventuell dann sogar doch die PC-Version, wobei ich nicht sicher bin, ob meiner das noch gut verkraftet. (Monitor hat 1680×1050 Pixel, befeuert wird er von einer ATI HD 5750, Q6600 und 4GB RAM.) Außerdem nervt mich die UPlay-Verdongelung.

  2. Avatar von jemand (wahrscheinlich Markus)
    jemand (wahrscheinlich Markus)

    Missingo sag doch gleich das du PC hater bist. Was hat die Uplay damit zu tuhn. Als ob das für Wii u rauskommt

    [Anmerkung des Admin: Name korrigiert]

  3. Avatar von JTR

    Ist doch gut wie de Kerl selber immer mit seiner Rechtschreibung auf anderen Blogs brüstet, hier aber damit total versagt.

  4. Avatar von Jesus
    Jesus

    „Ich habe bis auf die allerletzte Mission das Spiel durch. Die letzte Mission ist wirklich bockschwer und schon fast frustrierend. Der Rest war eher einfach, wobei ich auf Standard Schwierigkeit und nicht realistisch gespielt habe.

    lol? Auf stAndard s hon Probleme?

  5. Avatar von JTR

    Was willst du sagen? Also zur Info, ich habe es ein zweites mal probiert und dann auch geschafft. Dass man nicht komplett von der Polizei fliehen darf, sondern sie stetig am suchen halten muss, darauf muss man zuerst kommen.

  6. Avatar von Jesus
    Jesus

    Falsch Tomas einfach die pozilei abhängen du newb

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