Ich verwende nun seit gut einem Jahr Vista auf meinen Gaming PCs. Beim stationären Game PC habe ich nebst Windows Vista Home Premium 64bit auch nach wie vor parallel ein Windows XP Pro installiert. Dennoch starte ich das XP soz. nie auf. Eigentlich nur um es aktuell zu halten (SP3 etc.). Zu sehr habe ich mich an die Annehmlichkeiten von Vista gewöhnt. Vorteile die man nur sieht, wenn man das Vista auch länger nutzt. Nicht nur dass der Netzdurchsatz bei den NetBios Funktionen seit dem SP1 deutlich die von XP schlagen, auch die ganze Gliederung der Systemsteuerung ist besser, vorallem Anfängerfreundlicher. Als alt eingesässener Windows Nutzer braucht man ein bis zwei Wochen um sich daran zu gewöhnen, danach wird man genau wie bei Office 2007 zugeben müssen, dass die ganzen Gliederung viel logischer aufgebaut ist. Aber auch Kleinigkeiten wie die neue Adressleiste bei dem Windows Explorer bei dem man nun via Pulldownmenus in jede Stufe durchscrollen kann, will man schnell mal nicht mehr missen.
Was an Vista nervt sind die Abfragen der UAC (Benutzerkontrollsteuerung). Ich habe aber sowieso alle Sicherheitselemente wie schon bei XP damals abgeschaltet. Weder nutze ich den Windows Defender, noch die Datenausführungsverhinderung (die macht mit alten Spielen Probleme), noch die Windows hauseigene Firewall. Bei allem setzte ich auf Alternativen und brauche daher die Windows eigenen Lösungen nicht. Hat man alle diese Elemente deaktiviert läuft Vista absolut gleich performant wie schon XP. Einzig der Arbeitsspeicher Gebrauch ist gestiegen. Kehrtum wer nicht spielt kommt mit 1GB RAM klar was eigentlich auch bei XP mit SP3 empfohlen wird. Und wer sich über den hohen Arbeitsspeicher Gebrauch im Taskmanager wundert: Microsoft hat endlich gelernt den vorhanden Speicher auch intelligent zu nutzen. Warum sollte der auch bei Desktopnutzung ungentutzt bleiben? So lädt Vista häufig gebrauchte Applikationen vor damit die dann schneller geladen werden. Kehrtum braucht ein Programm (zum Beispiel Spiele) den Speicher wird der auch sofort freigegeben.
Zur Sichrheitselemente wollte ich noch folgendes sagen: Desktop Firewalls halte ich eh für sinnlos, da wenn das System an sich durch Rootkits oder dergleichen infisziert ist, diese eh nichts mehr nützen. Eine Softwarefirewall ist nur so sicher wie das Fundament auf dem es sockelt (das Betriebssystem). Besser man nutzt eine externe Lösung einer Firewall. Bei den meisten Nutzer dürfte das die Lösung im Router sein. Und den Virenschutz liefert Microsoft nach wie vor nicht mit dem Betriebssystem mit, weshalb man hier auf eine Lösung von Dritten zurückgreifen sollte, zumal die auch vom Funktionsumfang besser gerüstet sind. Macht also den Windows Defender überflüssig. Und was die nervenden Abfragen anbelangt: man sollte sowieso das Hirn einschalten beim Klicken, denn unbedachte Bedienung stellt nach wie vor das grösste Sicherheitsrisiko dar. Heute lauern die grössten Gefahren aus dem Netz und den dort gebräuchlichen Skriptsprachen. Ein Grund warum ich auf Firefox samt Noscript Plugin setze.
Was ich aber auch sagen kann: Gamer die nur des DirectX 10 wegen umsteigen profitieren momentan noch nicht wirklich viel. Denn die meisten Spielerhersteller tun sich mit DirectX 10 schwer. Entweder übertreiben sie es mit den Hardwareanforderungen (Crysis) oder aber man sieht kaum unterschiede. Und nicht bei wenigen Spielen läuft die DirectX 10 Version zu Beginn recht instabil (Hellgate London).
Wer also neu ein Fertig PC kauft, wird sich sowieso mit Vista anfreunden müssen. Die anderen können weiter auf XP setzen und hoffen dass Windows 7 wirklich so früh kommt wie erhofft um Vista auszulassen. Wer aber auf Vista umsteigt, findet ein inzwischen sehr ausgereiftes Betriebssystem vor, bei dem es auch nur noch wenige Treiberprobleme gibt (meist von exotischer Hardware). Ich bereue den Umstieg jedenfalls nicht, zumal bei mir Vista so flott läuft wie meine XP Installation.
Für alle die nur von Vista gehört haben und es noch nie ausprobiert haben, rate ich mal sich das anzusehen.
Schreibe einen Kommentar