Thief (2014) Review

Ich habe nebst Diablo 3 und Titanfall doch noch die Zeit gefunden das neue Thief durch zu spielen. Die früheren Titel muss ich gestehen hatte ich damals nur angespielt und kein Teil durch gespielt. Hier war es anders und ich hatte daher jetzt auch nicht die Erwartungshaltung wie jemand der die alten Teile in- und auswendig kennt. Ich schaue das Spiel als unabhängigen Teil an. Und meiner Meinung nach macht das Spiel einiges richtig.

Der Anfang

Die Geschichte fängt so an, dass Garett versucht zusammen mit einer jungen Kollegin ein seltenes Artefakt zu klauen, wobei er nicht genau weiss wer seine eigentlichen Auftraggeber sind. Dabei geschieht so einiges schief was mit dem Tod seiner Kollegin endet. Des weiteren wird er Zeuge eines seltsamen Kultes und ein noch merkwürdigen Rituals. Darauf hin gibt es in der Geschichte ein Zeitsprung und man findet sich nach diesem Tutorial im eigentlich Spiel wieder in der sich das viktorianische London (oder es ähnelt ihm zumindest zum Verwechseln) inmitten der Industrialisierung und seinem technischen Umschwung wieder. Aber nicht nur die Technik dieser Steampunk Szene ändert sich, auch die politischen und gesellschaftlichen Eben verändern sich. Wie er später merkt nicht ganz unfreiwillig. Mehr kann und will ich nicht verraten.

Der Vergleich zum Vorgänger

Das Spiel erinnert für die jüngeren Spieler unter euch am ehesten an Deus Ex, dessen lang ersehnter Nachfolger ja vom gleichen Haus vor einem Jahr veröffentlicht wurde. Und etwa ein gleiches Remake oder Sequel kann man hier erwarten. Hardcore Fans werden wohl viel Kritikpunkte finden, wie das die Levels schlussendlich nicht so frei gestaltet sind wie man es sich von den Vorgängern in Erinnerung hat. Was mir oft auffällt: oft sind die Erinnerungen besser als es wirklich war. Denn schlussendlich sind die Levels hier mit mehr Details geschmückt. Eine wirklich offene Welt findet man nicht vor. Die Levels sind mit Übergangen verbunden zwischen denen man ein Ladebalken zu sehen bekommt. Zeitgemäss wäre wohl anders.

Die Spielmechanik

Was aber die Gestaltung und die Atmosphäre anbelangt macht das Spiel alles richtig. Es ist düster, es bietet Kletterpartien an und man kann defensiv oder offensiv vorgehen. Ich war einmal selbst erstaunt wie schlichtes weg Rennen funktioniert. Was aber schade ist, sobald man zu einem Ladewechsel kommt, ist es im nächsten Abschnitte absolut egal wie viele Wachen vorher einem auf den Fersen waren. Das ist ein Kritikpunkt den ich hoffe dass sie das mal noch per Patch verbessern. Normalerweise liess ich mich nie auf ein Kampf mit Wachen ein. Entweder habe ich sie hinterrücks erschlagen oder mit Pfeilen erledigt, davon habe ich relativ wenig Gebrauch gemacht, oder ich habe sobald ich entdeckt wurde sofort den letzten Spielstand geladen. Speichern kann man übrigens jederzeit, ausser bei Bosskämpfen.

Wie heute für ein Spiel üblich kann man neue Gadgets beim Schwarzmarkthändler erwerben oder auch, nicht gerade oft, neue Boni bei Fähigkeiten freischalten. Werkzeuge wie der Schraubenschlüssel sollte man sich möglichst schnell zulegen, denn sie geben teils neue Lösungswege in den Levels frei. Als Waffen dienen einerseits ein Todschläger dem man immer hat, oder eben die verschiedenen Pfeile des Bogen. Folgendes gibt es:

  • stumpfe Pfeile: mit denen kann man Auslösemechanismen auf Entfernung betätigen aber auch Hunde und Vögel getötet werden.
  • normale Pfeile: sind zum Töten da, wobei einzig ein Kopftreffer einen Gegner sofort tötet.
  • Pfeile mit Schneide: habe ich oft auch zum Töten verwendet, könnte man aber wohl auch Seile durchschneiden. Habe ich aber so nie gebraucht.
  • Feuerpfeile: kann man Fässer etc. anzünden und zum Explodieren bringen. Habe ich nie gebraucht.
  • Explosionspfeile: die teuersten Pfeile aber auch die tödlichste Waffe mit denen auch mehrere Gegner auf einen Schlag getötet werden können.
  • Gaspfeile: mit KO Gas kann Gegner kurzfristig aus manövrieren.
  • Wasserpfeile: wohl die am meist gebrauchten um Fackeln und andere Feuer und damit die Lichtquelle auszulöschen
  • Seilpfeile: kann man an ganz gewissen Punkten als Klettermöglichkeit befestigen.

Daneben gibt es noch ein Knallbomben die die Gegner blenden und man kann verschwinden. Man kann auch ein Gegenstand wie eine Glasflasche aufnehmen und eine andere Ecke werfen und damit die Wachen ablenken. Zudem gibt es in den Levels auch Lichtquellen die man nicht löschen kann. Da es in diesem Steampunk Universum bereits Elektrizität gibt sind das normale Lampen. Manche davon haben aber auch Schalter, manchmal etwas versteckt. Auch haben einige Level Abschnitte Puzzle versteckt die dann den Weg freigeben. Meist findet man die Hinweise wie man sie löst, genauso wie Codes für Tresore, bei Briefen und Notizen die man von Leuten findet. Auch das Knacken von Schlösser geht gewohnt von statten. Man muss Pins mittels Mausschwenks in die richtig Lage bringen und fixieren. Je lohnender das Ziel desto feinfühliger muss man sein und je mehr Pins gilt es zu platzieren. Wenn man eine Wache heran schreiten hört, während man an einer exponierten Lage ein Schloss am knacken ist, kann man schon etwas ins Schwitzen geraten.

Das Spiel setzt wie seine Vorgänger darauf, dass man möglichst niemand tötet, mit mehreren Wachen verliert man den Kampf garantiert, und man die Gegend erkundet, Wachen beobachtet und dann sein Weg im Schatten bestimmt. Es gibt auch Tiere die auf einem reagieren wie Hunde die anfangen zu Bellen oder Vögel in Käfigen die aufgeregt flattern wenn man zu schnell an ihnen vorbei rennt. Ebenso sollte man auf Fallen (Pfeile aus Löchern) und ihre Auslöser achten oder auf Glasscherben oder Papier das auf dem Boden liegt und Lärm verursacht wenn man darüber läuft. Es gibt zudem ein speziellen Sichtmodi dem man aktivieren kann, dem einem interaktive Elemente hervor hebt. Dieser braucht aber wie das Leben eine Art Elixier welches sich auf braucht. Man hat ihn also nicht unendlich zur Verfügung. Ich würde ihn nur äusserst selten anwenden, weil es auch wie etwas Bescheissen ist. Zudem kann man gewisse HUD Elemente ausblenden wie der Marker der einem den Zielort angibt oder die ein- und ausblendbare Minimap. Der Atmosphäre wegen rate ich in diese Option herein zu schauen und schauen dass man so wenig wie möglich aktiv hat, weil es der Immersion zugute kommt.

Das Fazit

Die Spielmechanik ist sehr getreu dem Original und daher dürften Fans wenn sie die etwas lineare Leveldesign nicht zu stark gewichten eigentlich zufrieden sein. Es gibt immer mehrere Wege ans Ziel aber halt nicht unendlich viele. Über die Grafik kann ich nicht klagen. So bietet das Spiel immerhin stellenweise Tesselation bei Ziegelwänden und Boden und schafft es mit der enorm guten Beleuchtung die Umgebung gut in Szene zu stellen.

Ich selber brauchte 12 Stunden um Thief durch zu spielen, wobei es sich in 8 Kapitel aufteilt. Selber stufe ich das neue Thief besser ein als zum Beispiel Dishonored, welches vom Gameplay und auch der Spielwelt Thief am nächsten kommt nebst evt. Bioshock. Wer eine Steampunk Welt mag und ein gutes Schleichspiel sucht wird mit Thief meines Erachtens gut bedient.


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