Review: Left4dead

Anfangs Woche hat Valve ihr viel erwartenden Horror Shooter Left4dead veröffentlicht. Im Grundsatz geht es beim Spiel darum, Horden von Zombies umzunieten. Hört sich etwas lahm an, macht in der Praxis aber verdammt viel Spass. Das Spiel kann man bis zu viert kooperativ spielen übers Netz. Genau das habe ich mit meinem Kollegen zusammen die letzten beiden Abende gemacht.

Story

Es gibt vier Stories an 5 Kapitel die man durchspielt. Pro Story braucht man ca. 1 bis 1.5 Stunden (im normalen Schwierigkeitsgrad). Das ergibt eine ungefähre Spielzeit von 5 bis 6 Stunden. Allerdings kann man dank zufallsgenerierten Respawnpunkten und 4 verschiedenen Schwierigkeitsgraden, das Spiel gut ein paar mal durchspielen. Zumal es eben in erster Linie vom kooperativen Spielen mit Kollegen lebt. Und hiervon gibt es auf dem PC sowieso viel zu wenige Titel. Hier kurz eine Auflistung:

Story 1: No Mercy

  • The Apartments
  • The Subway
  • The Sewer
  • The Hospital
  • Rooftop Finale

Story 2: Death Toll

  • The Turnpike
  • The Drains
  • The Church
  • The Town
  • Boathouse Finale

Story 3: Dead Air

  • The Greenhouse
  • The Crane
  • The Construction Site
  • The Terminal
  • Runway Finale

Story 4: Blood Harvest

  • The Woods
  • The Tunnel
  • The Bridge
  • The Train Station
  • Farmhouse Finale

Jede für sich soll ein B-Movie darstellen mit der Zombie Thematik. Dabei spielen immer dieselben 4 Hauptcharakter mit , die wahlweise ein menschlicher Spieler oder der Computer steuert. Die vier Charakteren wären:

  1. Bill: Alter Herr mit weissen Haaren, könnte ein Vietnam Veteran sein.
  2. Zoey: Die einzige Frau im Team, jung und modern Mitte zwanzig gegen die Dreissig.
  3. Francis: ein Haudrauf Typ wie bei „Stirb Langsam“.
  4. Louis: Der „Quotennegger“, der einzig dunkelhäutige im Team.

Die Stories stehen gar nicht im Fordergrund (wie auch bei kaum einem Zombie Splatter Film. Somit gibt es nicht viel zu erzählen, es gilt viele Zombies zu plätten und es gibt bei Zwischengegner und Endgegner sowas wie eine kurze Erzählung mit Ingame Zwischensequenzen.

Ambiente

Das Ambiente ist gut, dank auch der guten Grafik die die Source Engine da hinzaubert. Vorallem die Charakteren und Gegnermodellen wirken glaubwürdig. Es gibt einige Anspielungen auf bekannte Zombie Filmgrössen wie Brain Dead etc. Nette Hommage an diese Filme sind überall zu finden und wer solche Filme mag, dürfte vom Spiel begeistert sein. Der Sound ist absolut stimmig und kommt gut rüber, auch die Geräusche die die Zombies von sich geben sind einem Film würdig. Hier wurde wirklich alles richtig gemacht.

Spielgeschehen

Kommen wir nun zum Kernpunkt: dem Spielgeschehen selber, denn das ist es was einem primär fesselt. Eigentlich ist es ja ein Shooter wie jeder andere, es gibt dir eine Primärwaffe in die Hand (Schrottflinte, halbautomatische Pump, Uzi, M16 und Snippergewehr), eine Sekundärwaffe (einzel oder im Doppelpack), und wenn es gut geht eine Explosionswurfgeschoss (Molotov Cocktail und Rohrbombe). Sollte mal ein Zombie zu nahe kommen, kann man ihm auch ein Kolbenschlag verpassen. Dazu noch ein Medipack und Pillen. Erstere brauchen ein paar Sekunden bis man sich geheilt haben, andere kann man schnell einwerfen, heilen aber nur temporär und nicht dauerhaft. Von Kapitel zu Kapitel gehen sogenannte „Save“ Häuser über in denen man sich retten soll. Dazwischen muss man sich eben durch Horden von Zombies schiessen. Deren gibt es verschiedene:

  • normale Zombies: es gibt sie Stroh dumm und langsam, auf einem zu rennend und in männlicher und weiblicher Version. In der Masse können sie einem Probleme bereiten. Darum immer auf den Geräuschpegel achten: Fahrzeugalarmanlagen und andere Quellen lösen Wellen von Zombies aus!
  • Boomer: fetter aufgeblähter Zombie der einem entweder mit giftiger Brühe ankotzt, oder explodiert und einem so lähmt.
  • Hunter: ein verdammt schneller Zombie der einem aus grosser Distanz anspringt, einem bodigt, und dann auf einem einschlägt. Kollegen müssen einem von diesem dann frei schiessen.
  • Smooker: er greift mit seiner unendlich langen Zunge nach einem und versucht dann die Person zu sich ziehen. Auch hier müssen dann Kollegen einem frei schiessen. Wenn er stirbt hinterlässt er eine Rauchwolke in der man Lebenspunkte verliert.
  • Witch: Man hört sie von weitem weinen und sie macht den unscheinbaren Eindruck eines verletzten Mädchens. In Wahrheit ist sie eine sehr gefährliche Furie und hasst das Licht. Also immer in ihrer Nähe die Taschenlampen ausschalten und sie versuchen zu umgehen. Eine einzelne Person hat sie innerhalb von 1 bis 2 Sekunden verletzt, so dass sie am Boden liegt.
  • Tank: Er kommt immer als Endgegner daher, sprich mehrere davon. Er kann einstecken und wie. Hier muss das ganze Team zusammenarbeiten um ihn zu bodigen.

Was ua. am meisten zum Spannungsbogen beiträgt ist das gegenseitige sich retten. Denn wenn die Lebenspunkte unten sind, liegt man verletzt am Boden und kann nur noch mit der Pistole um sich schiessen (ähnlich wie man es von Call of Duty 4 kennt). Dann müssen Kollegen einem retten. Geschieht das nicht, verblutet man allmählich. Man hat dabei so etwas wie ein zweiter Lebensbalken der anzeigt wieviele Sekunden man noch hat. Dabei können aber Hunter oder Witches einem diesen Balken rapide runter hauen, wenn sie über einem gebeugt auf einem einhauen! Gleichzeitig gilt es oft, kleinere (sehr einfach gestrickte) Rätsel zu lösen um Hindernisse zu überwinden. Und inmitten eines Gefechtes darauf zu achten, nicht ein Auto mit Alarmanlage versehentlich zu schiessen, kann sich als sehr tricky herausstellen. Zwischendurch gibt es geskriptete Ereignisse, wo man schon ahnt, dass demnächst eine Flut von Gegner einem versuchen zu übermannen. Man findet dort nebst fest montierter Gattling Gun auch Benzinkanister und Gasflaschen vor, mit denen man das Schlachtfeld präparieren kann, bevor man loslegt.

Fazit

Bei Left4Dead stimmt eigentlich fast alles. Der Spannungsbogen ist abwechslungsreich und fesselnd, die vielen Anspielungen zeugen von schwarzen Humor und dank klug geskripteten Events und zufallsbedingten Respawnpunkten der Zombies ist für Abwechslung und Herausforderung gesorgt. Allerdings für Solospieler wird sich die Frage stellen, ob der Umfang für sie 50$ wert ist. Denn der Spass ergibt sich auch grossenteils aus dem Zusammenspiel mit Freunden. Zwar ist die KI nicht schlecht, kann aber doch nicht ein menschlicher Mitspieler ersetzen und hat zwischendurch auch ihre Aussetzer. Es gibt übrigens auch noch ein Versus Modus, wo man abwechselnd Zombies oder Überlebende spielt und es darum geht, wer länger überlebt. Für jeden den kooperatives Spielerlebnis liebt, ist Left4dead ein Pflichtkauf, ebenso für Zombie Filmliebhaber. Nüchtern betrachtet ist es eigentlich ein Durchschnittsshooter, von mir aus gesehen aber ist es eines der besten Spiele dieses Jahres! Ich kann eine klare Kaufempfehlung aussprechen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Review: Left4dead“

  1. […] habe ja schon ein Review dazu geschrieben, und kann das Spiel jedem nur wärmstens empfehlen der auf Coop Spielspass steht. […]

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