Microsoft und die grafische Oberfläche

Gestern hat Microsoft der Öffentlichkeit seine neueste Version von Windows vorgestellt. Neben nützlichen Dingen wie mehr Informationen zu Kopiervorgängen oder gar diese pausieren zu können, gesellen sich auch Dinge die weniger auf Gegenliebe der Nutzer treffen wird. So kommen die Ribbons nun auch beim Windows Explorer zum Einsatz. Angeblich habe man die anonyme statistische Erhebung der letzten beiden Windows zur Nutzung verwendet um die am häufigsten genutzten Befehle auch so anzuordnen, dass man sie am schnellsten ausführen kann bei den Ribbons. Angeblich wollen sie auch Power User berücksichtigt haben. Komisch, ich brauche als Power User eigentlich fast nur Tastaturkürzel oder aber die Eigenschaftsleiste per Rechtsklick (als 7zip Archiv packen etc.).

Das was aber zur Zeit am meisten die Windows Gemeinde spaltet ist wohl die neue Benutzeroberfläche Metro. Diese zeichnet sich durch eine Anordnung von quietschbunten Quadern die jede eine Applikation oder Bereich darstellt aus. Ich finde die Idee nicht mal so schlecht und für mobile Geräte wie den Tablets oder Smartphones, wo sie ja bei Windows Phone 7 schon zum Einsatz kommt, gar nicht so schlecht. So könnte ich mich durchaus damit anfreunden diese Oberfläche bei meinem HTPC am TV zu nutzen.

Die alte Oberfläche sei nach wie vor da. Man werde sie bei komplexeren Programmen oder Systemoperationen auch weiterhin zu sehen bekommen. Nur jetzt kommt der springende Punkt: laut Microsoft wird man nicht direkt auf diese booten können, sondern immer über Metro gehen müssen. Des weiteren gaben sie bekannt, dass Metro die Standardoberfläche ist und die alte Bedieneroberfläche nur als Dienst laufe! Und nun frage ich mich: Wer soll das kaufen Microsoft? Wollt ihre eure treuen Firmenkunden vergraulen? Da Windows 8 nicht mal Beta-Status erreicht ist, vermute und hoffe ich, da ist nicht das letzte Wort gesprochen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die grafische Oberfläche wirklich standardmässig durch Metro ersetzt wird.

Heute aber die nächste Neuigkeit bei der Serverversion. Da Microsoft ja auch diverse Serverfarmen betreibt, die selbstredend auch die hauseigenen Betriebssysteme verwenden, haben die Kollegen der Entwicklung ein reges Feedback von ihren Kollegen in den Datencenter bekommen. Die Serverversion wird keine grafische Oberfläche standardmässig bieten, sondern mit einer stark erweiterten Powershell bedient. Ich glaube spätestens hier reiben sich Linux und Unix Leute ungläubig die Augen.

Was für mich das Fragezeichen am ganzen ist: Warum geht man zwei so konträre Wege? Microsoft ist dafür bekannt, eine Vielzahl von Versionen ihres Betriebssystem zu veröffentlichen. Man denke an XP: Starter-, Home-, Professional-, Tablet-, Media Center-, Embendded-, 64bit-, 64bit Professional-, FLP- und die N-Editionen ohne Internet Explorer. Warum wird nun zumindest bei dieser ersten Ankündigung ein radikaler Schnitt damit gemacht? Denn eben Firmen werden wohl eher eine schlanke und nicht zu verspielte Version haben wollen ohne Metro.


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Kommentare

2 Antworten zu „Microsoft und die grafische Oberfläche“

  1. Avatar von Ilmar

    Wirklich Super! Gefaellt mir sehr! Wo ist denn der Facebook-Like-Button?

  2. Avatar von JTR

    Denn wird es nie geben, weil ich Facebook und seine fehlende Datenschutzsensiblität für problematisch empfinde.

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